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Sitzen wir in der Fernsehfalle?

Gibt die Realität nicht viel her, bastelt man sich eben eine eigene. Nahezu 24 Stunden täglich möchte das Fernsehprogramm mit Inhalten gefüttert werden. Im medialen Dauerfeuer der Aktualität und der Jagd nach Quote ist die Wahrheit mitunter zweitrangig. Kontrollorgane können versagen und öffentlich-rechtliche Sender sind nicht ganz so unabhängig, wie sie es vorgeben zu sein. Über die perfiden Tricks der Fernsehmacher lesen Sie in der raum & zeit Ausgabe 166 oder online (kostenpflichtig).

„Free Rainer“ ist einer meiner Lieblingsfilme. Der gnadenlose Fernsehproduzent Rainer sorgt beim fiktiven privaten Sender TTS für quotenträchtige Shows ohne geistigen Tiefgang. Durch eine persönliche Krise erkennt er, wie sehr er die Zuschauer verdummt und stellt eine Sendung mit wahrhaftigen Inhalten zusammen. Als diese angeblich aufgrund von mangelndem Interesse abgesetzt wird, beginnt sich Rainer dafür zu interessieren, woher die Einschaltquote kommt. Schließlich beginnt er die quotenbessene Unterhaltungsindustrie mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Lange Rede kurzer Sinn: Der Film hat mich zu meinem Artikel inspiriert und ist mehr als „nur“ eine Mediensatire.

Bleibt die Frage: Fernsehen ja oder nein? Es gibt viele interessante und informative Formate und Inhalte. Das Medium als Ganzes zu verteufeln hieße das Kind mit dem Bade auszuschütten. Wer sich die Mühe machen möchte, findet durchaus Inspirierendes.